Exsudat (Medizin)

Grind an einer Kniewunde

Als Exsudat (zu lateinisch exsudare, „ausschwitzen“, „abfließen“) bezeichnet man in der Medizin (meist entzündlich bedingte) Absonderungen,[1] im Gegensatz zu nichtentzündlichen Transsudaten. Die Absonderung der Flüssigkeit wird Exsudation genannt.

Bei oberflächlichen Wunden (zum Beispiel Schürfwunden) führt geronnenes Exsudat und dessen Vertrocknung zur Bildung einer Kruste, volkstümlich auch Grind, Borke, Bratze, (Wund-)Schorf, Raue oder Rufe genannt.[2][3] Es ist damit Teil der Wundheilung. Schwer heilende oberflächliche Wunden sowie chronische Wunden, die ständig viel Exsudat absondern, werden auch als nässende Wunden bezeichnet. Auf ihnen kann sich keine vollständige Kruste bilden.

Sammelt sich das Exsudat im Körperinneren in einer nicht präformierten (zuvor nicht vorhandenen) Höhle, wird dies als Serom (nicht eitrig) beziehungsweise Abszess (eitrig) bezeichnet, wenn dem Körper eine Abkapselung gelingt. Eine schrankenlose eitrige Ausbreitung wird Phlegmone genannt. Fließt das Exsudat dagegen in bestehende Körperhöhlen, wird von einem Erguss gesprochen, ein eitriges Exsudat heißt dann Empyem.

  1. Reinhard Büttner, Carlos Thomas: Allgemeine Pathologie. 3., erweiterte Auflage. Schattauer, Stuttgart 2003, ISBN 3-7945-2229-X, S. 142 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 18. November 2014]).
  2. Werner Böcker (Hrsg.): Pathologie. 4., vollständig überarbeitete Auflage. Elsevier, Urban & Fischer, München/Jena 2008, ISBN 3-437-42382-7, S. 132 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 18. November 2014]).
  3. Duden online: Rufe

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